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Donnerstag 12.12.2019

Anregende Projektinformation in Tiefencastel

Am Freitag, dem 29. November 2019, fand der dritte öffentliche Informationsanlass zum Projekt «Landwasserviadukt – Wahrzeichen Graubündens» statt. Rund 60 Interessierte begaben sich für das Thema «Besuchen, Erleben, Verweilen – Verkehrslenkung & Besuchermanagement in der Landwasserwelt» nach Tiefencastel.

In seiner Begrüssung hat Daniel Albertin, Präsident der Gemeinde Albula/Alvra, auf die Bedeutung des Projektes für die Region hingewiesen.
Wie bei jeder der Informationsanlässe hat Projektleiter Roman Cathomas einen Blick in Werkstatt gewährt. Wo steht das Projekt aktuell? An welchen Themen arbeiten die verschiedenen Arbeitsgruppen und welches sind die nächsten Schritte im Projekt? Wie sollen vorhandene Angebote ab dem Jahr 2022 besser miteinander vernetzt werden? In welchen Bereichen ist geplant, die Infrastruktur für die Besucher aufzuwerten?
Wo die zukünftigen Gäste ab dem Jahr 2022 den Landwasserviadukt und weitere Themenbereiche entdecken können, wurde anhand von eindrücklichen Panoramabildern aufgezeigt. Dass der Raum rund um den Landwasserviadukt dazu prädestiniert ist, Themen wie «Geschichte und Welterbe RhB» sowie die Landschaftsthemen «Wald, Wasser und Landwirtschaft im Parc Ela» den Gästen zu vermitteln, wurde von den Anwesenden bestätigt.
In einem zweiten Vortrag wurde aufgezeigt, wie zu erwartendes Verkehrsaufkommen gesteuert werden soll. Dabei zeigte der Verkehrsplaner Daniel Monsch die Lösungsansätze für alle Verkehrsformen und Zutrittspunkte auf. In der «Landwasserwelt» soll der Fokus auf den öffentlichen Verkehr gesetzt werden. Personenwagen sollen in Surava parkieren und mit einem neuen Zug zwischen Surava, Alvaneu, Schmitten und Filisur zum Viadukt geführt werden. Auch für Cars liegen Lösungen vor, damit diese so gesteuert werden können, damit diese die Dörfer nicht belasten.
Im abschliessenden Referat hat Dr. Engelbert Ruoss, Dozent für Welterbe-Tourismus an der Universität Lugano, mit klaren Worten auf den Auftrag der UNESCO hingewiesen, die Welterbestätten auf den zu erwartenden Tourismus mittels einer passenden Strategie vorzubereiten. Des Weiteren erklärte er, dass es heute wegen der Internetplattformen wie Instagram und TripAdvisor fast nicht möglich ist, Besucherströme vorherzusagen. Einige Orte wie etwa das Verzasca-Tal im Tessin oder das Tirol wurden durch Influencer schlagartig bekannt gemacht und von Touristen «überrannt». Jegliche Strategie, die Besucherströme zu lenken, fehlte, ebenso die passende Infrastruktur und Mechanismen, um die Besuchermengen und das Besucherverhalten in die gewünschten Bahnen zu lenken. Ohne klares Besucherkonzept droht die Abneigung seitens der Bevölkerung den Touristen gegenüber. Um eben solche Folgen zu verhindern, sei es seiner Meinung nach wichtig, auf den Tourismus vorbereitet zu sein. Aus diesem Grund begrüsst Dr. Engelbert Ruoss das Projekt «Landwasserviadukt – Wahrzeichen Graubündens». Das Projekt befasst sich frühzeitig mit Fragen der Verkehrs- und Besucherlenkung und bindet die Bevölkerung mit ein. Das Projekt geht zudem mit den Zielen der UNESCO einher, einen nachhaltigen Tourismus mit der gleichwertigen Gewichtung der Ökonomie, Gesellschaft und Umwelt aufzubauen.